Bei der WM 2018 geht es nicht nur um die Stars und Spieler der verschiedenen Länder: Auch die Trainer der Nationalmannschaften treten mit ihren verschiedenen Spielsystemen gegeneinander an. Dabei gab es in letzter Zeit nochmals einiges an Bewegung auf dem Markt der Nationaltrainer. Wir werfen einen Blick auf die Trainer aller 32 Mannschaften, ihre Erfolge und bisherigen Amtszeiten.
Inhaltsverzeichnis - das findest du hier zur WM 2018
Wer sind die Fussballtrainer der 32 Nationalmannschaften?
Bei der WM 2018 in Russland wird es was die Trainer angeht wieder ein Stelldichein vieler bekannter Namen geben. Neben Weltmeistertrainer Joachim Löw und EM Held Fernando Santos geben sich noch eine ganze Reihe Trainer die schon recht große Titel gewinnen konnten die Ehre. Saudi-Arabiens neuer Trainer Juan Antonio Pizzi konnte die letzte Copa America (2016) mit den nicht qualifizierten Chilenen gewinnen, Uruguays Oscar Tabarez gelang dieses Kunststück bereits 2011, Argentiniens Jorge Sampaoli 2015. Der Franzose Herve Renard schaffte sogar das Kunststück 2012 und 2015 mit zwei verschiedenen Mannschaften die Afrikameisterschaft zu gewinnen (Zimbabwe und Elfenbeinküste). Einige der Trainer bei der anstehenden Weltmeisterschaft waren auch selbst als Spieler durchaus berühmt. Das beste Beispiel hierfür dürfte wohl Frankreichs Didier Deschamps sein, der seinerseits Teil der legendären Weltmeistermannschaft Frankreichs von 1998 war.
13.06.2018, 13 Uhr: Das ist ein echter Fußball-Hammer so kurz vor dem Beginn der WM 2018: Spaniens Fußballverband hat mit sofortiger Wirkung Julen Lopetegui von seinem Dienst als Nationaltrainer entbunden. Der Ärger über den baldigen Wechsel zu Real Madrid und der Zeitpunkt der Bekanntgabe waren zu groß. „Wir haben uns dazu verpflichtet gesehen, den Nationaltrainer abzusetzen. Wir wünschen ihm alles Glück der Welt“, so der 40-Jährige Präsident Luis Rubiales. Co-Trainer Pablo Sanz soll nun die Trainerbank übernehmen.
10.04.2018 – Neuer Trainer der Japaner wird der 63jährige Japaner Akira Nishino. Dieser feierte Erfolge mit Vereinsmannschaften in Japan und wurde 1996 Olympiasieger. Er selbst war Nationalspieler, lief 12 Mal im Trikot der Japaner auf. Er ersetzt den Bosnier Vahid Halilhodzic, der nach zuletzt eher durchwachsenen Länderspielen vom japanischen Verband beurlaubt wurde.
Zu den „Neulingen“ bei den Trainern zählen sicherlich Bert van Marwijk, Juan Antonio Pizzi und der Ex-Bundesligaspieler Mladen Kristaijc. Alle drei haben zwar reichlich Trainererfahrung, sind allerdings erst seit 2018 als Nationaltrainer ihrer jeweiligen Mannschaft im Amt. Die „Alterspräsidenten“ unter den Trainern sind Oscar Tabarez von Uruguay und Joachim Löw. Beide Trainer sind bereits seit 2006 im Amt! Tabarez ist dabei auch noch mit 70 jahren der wirklich älteste Trainer beim Turnier.
Nationalmannschaft | Name | Alter | Herkunftsland | im Amt seit | Erfolge |
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Spanien | Pablo Sanz | 51 | 13.6.2018 | ||
Saudi-Arabien | Juan Antonio Pizzi | 49 | 2018 | Copa America 2016 | |
Serbien | Mladen Kristajic | 43 | 2018 | ||
Australien | Bert van Marwijk | 65 | 2018 | UEFA Pokal 2002 | |
Japan | Akira Nishino | 63 | 2018 | Olympiasieger 1996 | |
Südkorea | Tae-yong Shin | 47 | 2017 | AFC Champions League 2010 | |
England | Gareth Southgate | 47 | 2017 | ||
Argentinien | Jorge Sampaoli | 57 | 2017 | Copa America 2015 | |
Tunesien | Nabil Maaloul | 55 | 2017 | CAF Champions League 2011 | |
Kroatien | Zlatko Dalic | 51 | 2017 | AFC Champions League Vizemeister 2017 | |
Russland | Stanislaw Tschertschessow | 54 | 2016 | polnischer Meister 2016 | |
Brasilien | Tite | 56 | 2016 | Copa Libertadores 2012 FIFA Club WM 2013 |
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Belgien | Roberto Martinez | 44 | 2016 | FA Cup 2013 | |
Nigeria | Gernot Rohr | 64 | 2016 | ||
Marokko | Herve Renard | 49 | 2016 | Afrikameister 2012, 2015 | |
Schweden | Janne Andersson | 55 | 2016 | schwedischer Meister 2015 | |
Dänemark | Age Hareide | 64 | 2016 | schwedischer Meister 2014 dänischer Meister 2002 |
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Mexiko | Juan Carlos Osorio | 56 | 2015 | ||
Costa Rica | Oscar Ramirez | 53 | 2015 | Meister Costa Rica (5x) | |
Ägypten | Hector Cuper | 62 | 2015 | Supercup Spanien 99, 2000 | |
Senegal | Aliou Cisse | 41 | 2015 | ||
Peru | Ricardo Garceca | 60 | 2015 | ||
Portugal | Fernando Santos | 63 | 2014 | Europameister 2016 | |
Panama | Hernan Gomez | 62 | 2014 | ||
Schweiz | Vladimir Petkovic | 54 | 2014 | italienischer Pokalsieger 2013 | |
Polen | Adam Nawalka | 60 | 2013 | ||
Island | Heimir Hallgrimsson | 50 | 2013 | ||
Frankreich | Didier Deschamps | 49 | 2012 | französischer Meister 2010 | |
Kolumbien | Jose Pekerman | 68 | 2012 | U-20 Weltmeister 95, 97, 2001 | |
Iran | Carlos Queiroz | 64 | 2011 | U-20 Weltmeister 89, 91 Pokalsieger Portugal 95 |
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Deutschland | Joachim Löw | 58 | 2006 | Weltmeister 2014 Confed Cup 2017 |
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Uruguay | Oscar Tabarez | 70 | 2006 | Copa America 2011 Copa Libertadores 87 |
Woher kommen die 32 WM Trainer?
Unter den 32 Trainern die mit ihren Teams bei der Weltmeisterschaft in Russland vertreten sein werden gibt es ganze 24 Nationalitäten. Die Mehrzahl der Länder wird dabei mit einem einheimischen Trainer in das Turnier gehen. Die am häufigsten vertretenen Nationalitäten bei den Trainern sind dabei ganz klar Argentinien und Spanien. Argentinische Trainer sind dabei für die Nationalmannschaften von 4 Nationen verantwortlich (Argentinien, Kolumbien, Peru und Ägypten) spanische für die von 3 (Spanien, Saudi-Arabien, Belgien). Neben Bundestrainer Jogi Löw gibt es außerdem noch einen zweiten deutschen Trainer, der bei der WM mit dabei sein wird. Sein Name ist Gernot Rohr und er tritt mit den nigerianischen Super Eagles in Gruppe D unter anderem gegen den Vize Weltmeister aus Argentinien an.
Land | Anzahl der Trainer | Trainierte Nationen |
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Argentinien | 4 | |
Spanien | 3 | |
Deutschland | 2 | |
Portugal | 2 | |
Kolumbien | 2 | |
Frankreich | 2 | |
Wie werden die Trainer spielen? Welche Spielsysteme gibt es?
Die meisten Trainer bei der WM 2018 werden wohl auf das in den letzten Jahren durchaus bewährte 4-2-3-1 System setzen. Auch der Bundestrainer hatte dieses Spielsystem in den letzten Jahren bevorzugt. Daneben gibt es jedoch auch einige Trainer die eventuell mit einem 3-5-2 System spielen könnten. Beim Confed-Cup hatte Jogi Löw recht erfolgreich mit dem System experimentiert, jedoch scheint es gegen große Gegner, wie im Finale gegen Chile, etwas wacklig auf den Beinen. Viele der kleineren Nationen könnten bei der anstehenden Weltmeisterschaft auch mit einem 5-4-1 Abwehrriegel auflaufen. Gerade Länder wie Russland und Australien könnten von einer starken Defensive Gebrauch machen um dann auf Konter zu setzen. Das klassische 4-4-2 System ist derweil wohl fast gänzlich auf internationaler Ebene ausgestorben. Die einzige Hoffnung dieses System bei der WM in Aktion zu sehen, dürften Gareth Southgates Engländer bieten. Spielen sie jedoch in diesem System, dürften die meisten Experten ihnen eine Abreise nach der Vorrunde prophezeien – es ist einfach nicht mehr zeitgemäß im modernen Fussball.