Die Fußball Weltmeisterschaft 1998 fand in Frankreich statt. Die 16. Fußball-WM wurde bereits 1992 nach Frankreich vergeben. Wiederum unterlag der afrikanische Mitbewerber Marokko einem anderen Land bei seiner Bewerbung. Erneut ging also der afrikanische Kontinent leer aus – und Frankreich wurde als Gastgeber auch gleich Weltmeister 1998.
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Frankreich wird Weltmeister 1998
Zehn Stadien. Zehn Städte. Dies sind die Eckdaten der Fußball-Weltmeisterschaft 1998. In diesen zehn Stadien wurde der neue Weltmeister ausgespielt. Schon einige Jahre vorher wurde die Aufstockung der Fußball-WM von 24 auf 32 Nationalmannschaften von der FIFA beschlossen. Hiermit sollten die Fußballverbände Afrika und Asien aufgewertet werden, da deren Nationen in der Historie der WM stets unterrepräsentiert waren.
Brasilien | Italien | Frankreich | Spanien |
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Schottland | Chile | Südafrika | Nigeria |
Marokko | Kamerun | Saudi-Arabien | Paraguay |
Norwegen | Österreich | Dänemark | Bulgarien |
Niederlande | Deutschland | Rumänien | Argentinien |
Belgien | USA | Kolumbien | Japan |
Südkorea | Jugoslawien | England | Jamaika |
Mexiko | Iran | Tunesien | Kroatien |
15 der 32 WM-Teilnehmer kamen aus Europa. Dazu kamen 8 weitere Teams aus Amerika. Mit 5 afrikanischen Nationalmannschaften und vier asiatischen Nationen knackten diese beiden Kontinente ihre Bestmarke in puncto Anzahl der qualifizierten Teams. Aufgrund des vorherigen Zusammenbruchs hatten insgesamt 15 neu entstandene Nationen die Chance, sich erstmals für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Einzig und allein Kroatien gelang dies.
Erneut profitierten die Gastgeber vom nicht zu unterschätzenden Heimvorteil. Vor allem die hervorragende Defensive Frankreichs legte die Basis für den in Frankreich umfassend gefeierten Erfolg. Allen voran der Torwart der Equipe Tricolore Fabien Barthez sorgte dafür, dass in sieben WM-Spielen lediglich zwei Gegentore erzielt wurden. Darüber hinaus war Zinedine Zidane der entscheidende Spieler Frankreichs bei der Heim-WM 1998. In der Vorrunde noch vom Platz verwiesen, schlug im Finale gegen Brasilien die große Stunde des Mittelfeldmotors. Zidane erzielte zwei Tore beim letztlich ungefährdeten 3:0 Sieg gegen Brasilien. Beide Tore erzielte der Ausnahmekünstler mit dem Kopf. Frankreich war Fußball-Weltmeister.
Datum | Ort | Team 1 | Team2 | Ergebnis |
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12.07.1998 | Paris St. Denis | Brasilien | Frankreich | 0:3 (0:2) |
Tore: 0:1 Z. Zidane(27), 0:2Zidane(45+1), 0:3Petit(90+3) |
Für viele Fans unerwartet und enttäuschend unterlag der amtierende Weltmeister Brasilien klar und deutlich dem Gastgeber im Finale. Alle Welt fragte sich, wie das nur passieren konnte. Gerüchten zufolge entbrannte noch vor dem Anpfiff ein großer Streit innerhalb der brasilianischen Mannschaft. Im Mittelpunkt dieses Streits stand der Torjäger Ronaldo, der wenige Stunden vor Anpfiff noch aufgrund eines Krampfanfalles in ein französisches Krankenhaus eingeliefert wurde. Nach einer ärztlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung stellte der Coach der Selecao Zagalo Ronaldo trotzdem auf. Gegen diese Entscheidung protestierten einige Spieler. Es kam, wie es kommen musste: Ronaldo war in dem Spiel ein Totalausfall und auf dem Platz nicht präsent. Hiervon profitierte die französische Nationalelf rund um Topstar Zinedine Zidane, sodass am Ende ein deutlicher Erfolg für die Franzosen zu Buche stand.
Und eine kuriose Geschichte bietet die WM 1998 in Frankreich zusätzlich noch. Der langjährige FIFA-Chef Sepp Blatter kritisierte vorher die Schiedsrichter, die seiner Meinung nach häufig nicht hart genug durchgriffen. Folge dieser unbedachten Äußerung war eine Flut an Platzverweisen. Insgesamt gab es bei der WM 1998 22 Platzverweise, darunter 18 rote Karten. Ein Rekord für eine Fußball-Weltmeisterschaft.
Deutschland bei der WM 1998
Die Auslosung der WM-Gruppen sorgte für die deutsche Nationalmannschaft für durchaus lösbare Aufgaben und angenehme Gegner. Infolgedessen gewann die deutsche Elf unter Nationalcoach Berti Vogts zum Auftakt gegen die USA mit 2:0. Des Weiteren wurden auch die Jugoslawen und die Iraner besiegt. Somit qualifizierte sich die deutsche Mannschaft mit Jürgen Klinsmann, Didi Hamann und Co. als Gruppenerster für das Achtelfinale.
WM 1998 Länderspiele | ||||
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Phase | Team1 | Team 2 | Ergebnis | |
Vorrunde | 15. Jun 98 | Deutschland | USA | 2:0 (1:0) |
Vorrunde | 21. Jun 98 | Deutschland | Jugoslawien | 2:2 (0:1) |
Vorrunde | 25. Jun 98 | Deutschland | Iran | 2:0 (0:0) |
Achtelfinale | 29. Jun 98 | Deutschland | Mexiko | 2:1 (0:0) |
Viertelfinale | 04. Jul 98 | Deutschland | Kroatien | 0:3 (0:1) |
Im Achtelfinale wartete dann das südamerikanische Team aus Mexiko auf die deutschen Kicker. Nach der Halbzeit gingen die Mexikaner überraschend in Führung. Lange Zeit fand die deutsche Nationalelf keine Mittel gegen die gut stehende Defensive der mexikanischen Elf. In der 75 Minute traf dann jedoch der deutsche Kapitän und spätere Nationaltrainer Jürgen Klinsmann zum Ausgleich. Kurz vor Schluss sorgte Oliver Bierhoff für Jubel auf der deutschen Bank. Mit einem 2:1 Sieg qualifizierte sich Deutschland somit für das Viertelfinale bei der WM 1998 im Nachbarland.
Gegner im Viertelfinale war die kroatische Elf. Noch vor der Pause bekam der deutsche Verteidiger Christian Wörns die rote Karte, da er den kroatischen Stürmer Davor Suker foulte. Davor Suker wurde übrigens bei der WM 1998 Torschützenkönig. Nach der roten Karte agierten die Kroaten stark und dominierten das Spiel in Überzahl. Mit dem Pausenpfiff erzielten die Kroaten die Führung. In der zweiten Halbzeit erhöhte die kroatische Nationalelf noch auf 3:0 ohne das die deutsche Elf dem etwas entgegenzusetzen hatte. Deutschland musste nach Hause fahren und der umstrittene Bundestrainer Berti Vogts sich hartnäckige Kritik aus Deutschland gefallen lassen.
Als, ob das frühe und unerwartete Ausscheiden der deutschen Elf nicht schon schlimm genug war, wurde alles von einem anderen Vorfall überschattet. Während des Vorrundenspiels gegen Jugoslawien kam es zu Ausschreitungen deutscher Fußball-Hooligans. Die Gewalt richtete sich auch gegen die französische Polizei. Besonders der Polizist David Nivel stand hierbei im Fokus dieser Gewalt. Durch Tritte wurde Nivel so schwer verletzt, dass er seit der WM 1998 im Rollstuhl sitzt. Der negative Höhepunkt der 16. Fußball-Weltmeisterschaft.
Der DFB Kader wm 1998
RN | Name | Pos. | Verein | Geburtstag |
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12 | Oliver Kahn | TW | FC Bayern | 15.06.1969 |
1 | Andreas Köpke | TW | Marseille | 12.03.1962 |
22 | Jens Lehmann | TW | Schalke 04 | 10.11.1969 |
2 | Christian Wörns | AB | Leverkusen | 10.05.1972 |
8 | Lothar Matthäus | AB | FC Bayern | 21.03.1961 |
5 | Thomas Helmer | AB | FC Bayern | 21.04.1965 |
6 | Olaf Thon | AB | Schalke 04 | 01.05.1966 |
19 | Stefan Reuter | AB | Dortmund | 16.10.1966 |
4 | Jürgen Kohler | AB | Dortmund | 06.10.1965 |
14 | Markus Babbel | AB | FC Bayern | 08.09.1972 |
10 | Thomas Häßler | MF | Karlsruhe | 30.05.1966 |
7 | Andreas Möller | MF | Dortmund | 02.09.1967 |
21 | Michael Tarnat | MF | FC Bayern | 27.10.1969 |
13 | Jens Jeremies | MF | 1860 München | 05.03.1974 |
17 | Christian Ziege | MF | AC Mailand | 01.02.1972 |
15 | Steffen Freund | MF | Dortmund | 19.01.1970 |
16 | Dietmar Hamann | MF | FC Bayern | 27.08.1973 |
3 | Jörg Heinrich | MF | Dortmund | 06.12.1969 |
20 | Oliver Bierhoff | ST | Udinese | 01.05.1968 |
11 | Olaf Marschall | ST | K'lautern | 19.03.1966 |
18 | Jürgen Klinsmann | ST | Tottenham | 30.07.1964 |
9 | Ulf Kirsten | ST | Leverkusen | 04.12.1965 |
Berti Vogts | TR | 30.12.1946 | ||
Sepp Maier | TW-TR | FC Bayern | 28.02.1944 |