Die zwölfte FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft fand im Jahr 1982 in Spanien statt. Bereits 1966 bekam Spanien für die Ausrichtung dieser Weltmeisterschaft den Zuschlag. Nie wieder hatte ein Land so lange Zeit, um sich für die Ausrichtung einer WM vorzubereiten – sage und schreibe 16 Jahre. Am Ende wurde Italien Weltmeister mit einem 3:1 Sieg im Finale gegen Deutschland.
Inhaltsverzeichnis - das findest du hier zur WM 2018
Italien wird Weltmeister 1982
In insgesamt 17 Stadien fanden die Spiele bei der WM 1982 statt. Auch dies ist rekordverdächtig. Dazu kommt erstmals eine Teilnehmerzahl von 24 Nationen, nachdem bei den Turnieren zuvor, stets lediglich 16 Nationalmannschaften antreten durften.
So kam es, wie es kommen musste. Die WM 1982 hatte erstmal ein umfassendes internationales Flair. Von allen fünf Kontinenten reisten zum ersten Mal Teams auf die iberische Halbinsel. 14 dieser Mannschaften kamen aus Europa, dazu kamen noch einmal sechs Teams aus Amerika. Zwei afrikanische Nationalmannschaften, ein asiatisches Team und eine Mannschaft aus Ozeanien komplettierten das Teilnehmerfeld.
Aufgrund der größeren Teilnehmerzahl änderte sich auch der Modus. Zunächst gab es sechs Gruppen mit vier Mannschaften, von denen sich die ersten beiden Teams qualifizierten. Die weitergekommenen Nationalmannschaften traten dann in vier Dreiergruppen gegeneinander an. Anschließend kam nur noch der Sieger der Zwischenrundengruppe weiter. Dieser stand dann im Halbfinale, sodass es fortan im K.O. Modus weiterging.
Die Fußball WM Teilnehmer 1982
Italien | Deutschland | Argentinien |
Polen | Algerien | Belgien |
Peru | Chile | Ungarn |
Kamerun | Österreich | El Salvador |
England | Nordirland | Brasilien |
Frankreich | Spanien | UdSSR |
Tschechoslowakei | Jugoslawien | Schottland |
Kuwait | Honduras | Neuseeland |
Berühmt wurde die WM 1982 durch das deutsch-österreichische Skandalspiel. Doch dazu später mehr! Weltmeister wurde 1982 bereits zum dritten Mal die italienische Nationalelf, die sich im Finale deutlich gegen das deutsche Team durchsetzte. Polen wurde zum zweiten Mal innerhalb von acht Jahren WM-Dritter. Auch der Torschützenkönig kam mit Paolo Rossi aus Italien, der sich mit 6 Toren knapp gegen den fünffachen deutschen Torschützen Karl-Heinz Rummenigge durchsetzte.
Das Fußball WM Finale 1982
Datum | Ort | Team 1 | Team2 | Ergebnis |
---|---|---|---|---|
11.07.1982 | Madrid | Italien | Deutschland | 3:1 (0:0) |
Tore: 1:0 Rossi (57., Gentile), 2:0 Tardelli (69.), 3:0 Altobelli (81., Conti), 3:1 Paul Breitner (83.) |
Deutschland bei der WM 1982
Nachdem Deutschland auf blamable Art und Weise das erste Gruppenspiel der WM 1982 verlor, konnte im nächsten Gruppenspiel ein 4:1 Sieg gegen Chile erzielt werden. Somit war das letzte Spiel in der Gruppe 2 zwischen Deutschland und Österreich für das Weiterkommen entscheidend. Dieses Spiel wurde dann zum berühmt-berüchtigten Skandalspiel zwischen Österreich und Deutschland.
Bereits nach wenigen Spielminuten traf Horst Hrubesch zum 1:0 für die deutsche Mannschaft. Genau dieses Ergebnis benötigten die beiden Teams, um sicher in die Zwischenrunde einzuziehen. Da Österreich vor dem letzten Spieltag Gruppenerster war und Algerien bereits einen Tag vorher das letzte Gruppenspiel verlor, war Österreich bei diesem Ergebnis sicher qualifiziert. Mit einem 1:0 konnten die deutschen Kicker Algerien noch überholen und auch in die Zwischenrunde einziehen.
Alle deutschen Länderspiele bei der Fußball WM 1978
Wie sah der WM-Spielplan 1982 von Deutschland aus?
WM 1982 Länderspiele | ||||
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Phase | Datum | Team1 | Team 2 | Ergebnis |
Vorrunde | 16.06.1982 | Deutschland | Algerien | 1:2 |
Vorrunde | 20.06.1982 | Deutschland | Chile | 4:1 |
Vorrunde | 25.06.1982 | Deutschland | Österreich | 1:0 |
Finalrunde B | 29.06.1982 | Deutschland | England | 0:0 |
Finalrunde B | 02.07.1982 | Deutschland | Spanien | 2:1 |
Halbfinale | 08.07.1982 | Deutschland | Frankreich | 3:3 n.V. (5:4 i.E.) |
Endspiel | 11.07.1982 | Italien | Deutschland | 3:1 |
Doch die Art und Weise des Sieges war es, die dieses Spiel berühmt machte. Das Spiel wurde auch die Schande von Gijon genannt. Nach der frühen Führung von Deutschland spielten beide Mannschaften auf Zeit. Angriffe oder Offensivaktionen waren Fehlanzeige. Die Spieler von Österreich und Deutschland schoben das gesamte Spiel den Ball hin und her und verließen kaum die eigene Spielhälfte. Da es bei der WM 1982 noch erlaubt war, den Ball nach einem Rückpass in die Hand zu nehmen, nutzen die Torwarte beider Nationalmannschaften dies aus. Die Folge des „Nichtangriffspakts von Gijon“ war ein 1:0 für Deutschland und das Erreichen der Zwischenrunde von beiden Nationalmannschaften.
Auch wenn die beiden Mannschaften ihr Ziel erreichten, waren die Fans alles andere als zufrieden mit dem letzten Gruppenspiel. Im Stadion winkten die Fans mit Geldscheinen und weißen Tüchern, um ihre Unzufriedenheit auszudrücken. Und auch die Fernsehreporter des österreichischen und deutschen Fernsehens waren sprachlos. Das Spiel Österreich gegen Deutschland ist einmalig in der Historie einer WM und zog auch langfristige Folgen nach sich. Fortan sollten die beiden letzten Gruppenspiele einer WM-Gruppe gleichzeitig ausgerichtet werden, um etwaige Wettbewerbsvorteile zu verhindern. Die FIFA-Funktionäre zogen Lehren aus dem skandalösen Spiel.
Der Leidtragende des Nichtangriffspakts war die Nationalelf aus Algerien. Diese schieden aufgrund des 1:0 von Deutschland als Dritter der Gruppe aus. Anschließend legten die algerischen Offiziellen umgehend Protest gegen dieses Spiel ein. Die FIFA drückte zwar auch ihren Unmut über das Verhalten der beiden Nationalmannschaften aus, lehnte den Protest jedoch ab. Denn die beiden Mannschaften verstießen gegen keine Regel, auch wenn dies sicherlich entgegen jedweder sportlicher Fairness war.
In der darauffolgenden Zwischengruppe setzte sich die deutsche Elf um Lothar Matthäus, Karl-Heinz-Rummenigge und Paul Breitner gegen die Engländer und das Heim-Team aus Spanien durch. Somit stand Deutschland im Halbfinale der WM 1982.
Im Halbfinale war der Gegner der Deutschen dann die französische Fußball-Nationalmannschaft. Das WM-Halbfinale war an Spannung kaum zu überbieten. Nach 90 Minuten steht es 1:1 – die Verlängerung stand an. In dieser schoss Frankreich zwei schnelle Tore und schien schon uneinholbar voraus. Dann allerdings trafen Karl-Heinz Rummenigge und Klaus Fischer, sodass ein Elfmeterschießen notwendig wurde. Dieses gewann die deutsche Nationalmannschaft mit 8:7. Deutschland stand endlich wieder im Finale. In diesem war Deutschland jedoch chancenlos und unterlag dem Weltmeister Italien mit 1:3.
Der deutsche DFB Kader bei der WM 1982
Der Nationaltrainer Jupp Derwall konnte auf allerhand erfahrende Nationalspieler zurückgreifen!
RN | Name | Pos. | Verein | Geburtstag |
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22 | Eike Immel | TW | Dortmund | 27.11.1960 |
1 | Toni Schumacher | TW | 1.FC Köln | 06.03.1954 |
21 | Bernd Franke | TW | Braunschweig | 12.02.1948 |
19 | Holger Hieronymus | AB | Hamburger SV | 22.02.1959 |
12 | Wilfried Hannes | AB | M'gladbach | 17.05.1957 |
5 | Bernd Förster | AB | VfB Stuttgart | 03.05.1956 |
4 | Karlheinz Förster | AB | VfB Stuttgart | 25.07.1958 |
2 | Hans-Peter Briegel | AB | K'lautern | 11.10.1955 |
20 | Manfred Kaltz | AB | Hamburger SV | 06.01.1953 |
3 | Paul Breitner | MF | FC Bayern | 05.09.1951 |
14 | Felix Magath | MF | Hamburger SV | 26.07.1953 |
7 | Pierre Littbarski | MF | 1.FC Köln | 16.04.1960 |
17 | Stefan Engels | MF | 1.FC Köln | 06.09.1960 |
10 | Hansi Müller | MF | VfB Stuttgart | 27.07.1957 |
6 | Wolfgang Dremmler | MF | FC Bayern | 12.07.1954 |
15 | Uli Stielike | MF | Real Madrid | 15.11.1954 |
18 | Lothar Matthäus | MF | M'gladbach | 21.03.1961 |
13 | Uwe Reinders | ST | SV Werder | 19.01.1955 |
9 | Horst Hrubesch | ST | Hamburger SV | 17.04.1951 |
8 | Klaus Fischer | ST | 1.FC Köln | 27.12.1949 |
16 | Thomas Allofs | ST | Düsseldorf | 17.11.1959 |
11 | Karl-Heinz Rummenigge | ST | FC Bayern | 25.09.1955 |
Jupp Derwall | TR | 10.03.192 |