Im November 2017 gab die FIFA erstmals eine Liste mit 36 Schiedsrichtern bekannt, die in der engeren Auswahl für die anstehende WM Endrunde 2018 in Russland sind. Auf dieser Liste sind Schiedsrichter aus allen 6 Kontinentalverbänden vertreten.Welche Rolle welche Schiedsrichter schlussendlich beim Turnier einnehmen werden, ist bislang noch nicht bekannt. Wir werfen einen Blick auf die Schiedsrichter, woher diese kommen und welche technischen Neuerungen es bei der WM 2018 für sie zu beachten geben wird. Hier die wichtigsten WM-Turnierregeln und mehr zum Turniermodus. Größte Neuerung im Regelwerk wird die Einführung des Videoschiedsrichters und des Videobeweises sein.
Inhaltsverzeichnis - das findest du hier zur WM 2018
Wer pfeifft das WM-Finale? Der Schiedsrichter
Nachdem der deutsche Schiri Felix Brych schon nach der Vorrunde nach Hause fahren musste, kam einer mehrmals zum Einsatz: Wie beim WM-Eröffnungsspiel zwischen Russland und Saudi-Arabien (5:0), wird heute Abend wieder der Argentinier Nestor Pitana das Endspiel leiten. Der 42 Jahre alte Gymnastiklehrer ist der zweite Schiri, der WM-Eröffnung und WM-Finale pfeifft. Schon 2006 war das so, als Frankreich im Finale gegen Italien verlor. Auch leitete Pitana das WM-Viertelfinale 2014 zwischen Deutschland und Frankreich.
Update 13.Juni 2018: Schiedsrichter Nestor Pitana pfeifft das WM-Eröffungsspiel
Der Argentinier Nestor Pitana (43) pfeifft das Wm-Eröffnungspiel 2018 morgen (17 Uhr / ARD und Sky) zwischen Russland und Saudi-Arabien.
Update 29.März 2018: Nur Felix Brych fährt als deutscher Schiedsrichter zur WM 2018
Die FIFA-Schiedsrichterkommission hat für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ 36 Schiedsrichter und 63 Schiedsrichterassistenten aus 46 Ländern aufgeboten.
Von den deutschen Schiedsrichtern fährt nur Dr. Felix Brych auch München als Schiri zur Fußball Wm 2018. Seine Assistenten sind Mark Borsch und Stefan Lupp. Hier das pdf der FIFA mit allen Schiedsrichtern.
Felix Zwayer (Berlin) und Bastian Dankert (Rostock), die sich ursprünglich ebenfalls Hoffnungen auf einen Einsatz als Video-Assistenten wurden dagegen nicht nominiert.
Update 08.Mai 2018: Der Serbe Milorad Mazic pfeifft das Champions League Finale am 26.Mai in Kiew zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool. Neben der Einladung zur WM 2018 pfiff er auch schon bei der EM 2016 und der WM 2014. Übrigens besitzt er einen Doktor in Wirtschaftswissenschaften. Letztes Jahr pffi der deutsche Brych das Finale der CL.
Welche Schiedsrichter fahren mit zur Weltmeisterschaft in Russland?
Insgesamt sind 36 Schiedsrichter für das Turnier in Russland nominiert. Aus diesem Pool an Referees werden, soweit man bisher weiß, sowohl die Hauptschiedsrichter als auch die Videoschiedsrichter gewählt. Laut FIFA sollen keine weiteren Referees nachnominiert werden. Die einzige Ausnahme ist, wenn einer oder mehrere der Kandidaten den von der FIFA im Vorfeld des Turniers abgehaltenen Fitnesstest nicht bestehen. Um in die Liste aufgenommen zu werden muss man bereits vorher ein von der FIFA anerkannter internationaler Schiedsrichter sein. Diese sind an der FIFA Badge die sie auf der Brust ihres Trikots tragen deutlich zu erkennen.
Name | Nationalität | Alter |
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AFC |
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Fahad Al Mirdasi | Kasachstan | 33 |
Alireza Faghani | Iran | 40 |
Rasvshan Irmatov | Usbekistan | 41 |
Abdulla Mohamed | VAE | 40 |
Ryuji Sato | Japan | 41 |
Nawaf Shukralla | Bahrein | 42 |
CAF |
||
Mehdi Abid Charef | Algerien | 38 |
Malang Diedhiou | Senegal | 45 |
Bakary Gassama | Gambia | 39 |
Janny Sikazwe | Zambia | 39 |
Ghead Grisha | Ägypten | 42 |
Bamlak Tessema | Äthiopien | 38 |
CONCACAF |
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Joel Aguilar | El Salvador | 43 |
Mark Geiger | USA | 44 |
Jair Marrufo | USA | 41 |
Ricardo Montero | Costa Rica | 32 |
John Pitti | Panama | 40 |
Cesar Ramos | Mexiko | 35 |
CONMEBOL |
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Julio Bascunan | Chile | 40 |
Enrique Caceres | Paraguay | 44 |
Andres Cunha | Uruguay | 42 |
Nestor Pitana | Argentinien | 43 |
Sandro Ricci | Brasilien | 44 |
Wilmar Roldan | Kolumbien | |
OFC |
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Matthew Conger | Neuseeland | 40 |
Norbert Hauata | Tahiti | 39 |
UEFA |
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Felix Brych | Deutschland | 43 |
Cuneyt Cakir | Türkei | 42 |
Sergei Karasev | Russland | 39 |
Björn Kuipers | Niederlande | 45 |
Antonio Lahoz | Spanien | 41 |
Szymon Marciniak | Polen | 37 |
Milorad Mazic | Serbien | 45 |
Gianluca Rocchi | Italien | 45 |
Damir Skomina | Slowakei | 42 |
Clement Turpin | Frankreich | 36 |
Die Schiedsrichter in dieser Liste werden aller Wahrscheinlichkeit nach ihr eigenes Team aus Linienrichtern und 4. Offiziellen mit zum Turnier bringen, was diese Liste nur zu einer Vorauswahl an Haupt- und Videoschiedsrichtern macht.
Wie wird man FIFA Schiedsrichter?
Um zum FIFA Schiedsrichter zu werden muss man von seinem heimischen Verband (z.B.: der DFB in Deutschland) in eine Vorauswahl kommen und bei der FIFA nominiert werden. Die Verbände können Schiedsrichter entweder als Hauptschiedsrichter oder Lininenrichter nominieren. Nominiert werden in der Regel nur die besten Schiedsrichter der ersten Ligen des jeweiligen Landes, welche meist auch schon in den Kontinentalverbänden internationale Erfahrung gesammelt haben. Besteht man den Fitnesstest der FIFA wir dem jeweiligen Schiedsrichter die FIFA Badge Verliehen, die er dann für das jeweilige Kalenderjahr auf seinem Trikot tragen darf.
Wer ist der Ausrüster der Schiedsrichter?
Alle Schiedsrichter werden bei der WM 2018 mit Trikots vom deutschen Hersteller Adidas ausgestattet. Die Firma aus Herzogenaurach stellt neben den Trikots von 12 Mannschaften auch die Trikots der Schiedsrichter, der Einlaufkinder und den WM Ball her. Adidas hat mit der FIFA aktuell noch einen Vertrag bis zur WM 2022 als offizieller Ausrüster.
Wer sind die Stars unter den Schiedsrichtern?
Gerade unter den europäischen Schiedsrichtern gibt es einige bekannte Namen, die dieses Jahr mit zur WM fahren werden. Schiris wie der Deutsche Felix Brych, der Niederländer Björn Kuipers, der Italiener Gianluca Rocchi oder der Slowene Damir Skomina sind den meisten Champions-League Fans als Top Referees ein Begriff.
Fährt ein deutscher Schiedsrichter zur WM?
Ja! Deutschland ist bei den Schiedsrichtern einmal mit dem allseits bekannten Dr. Felix Brych vertreten. Brych gehört dabei zu den bekanntesten Schiedsrichtern der Welt. Im vergangen Jahr wurde er von der internationalen Schiedsrichtervereinigung zum Weltschiedsrichter 2017 gewählt. Im selben Jahr hatte er ebenfalls die Ehre das Champions League Finale zwischen Real Madrid und Juventus Turin zu leiten. Bei den letzten internationalen Turnieren war Brych ebenfalls stets mit dabei. Er leitete sowohl bei der EM 2016 als auch bei der WM 2014 je zwei Spiele. Der 43-jährige promovierte Jurist und Schiedsricher aus Deutschland hat mittlerweile schon über 240 Bundesligaspiele, 60 Europapokalspiele und 40 Länderspiele geleitet. Er gilt klar als der beste Schiri den der DFB aktuell hat und seine Nominierung für die Endrunde ist somit keine große Überraschung.
Welche Hilfsmittel haben die Schiedsrichter bei der WM 2018?
Wie bereits bei der WM 2014 werden die Schiedsrichter auch im Sommer wieder auf die Torlinientechnik, auch „goal-line technology“ genannt, zurückgreifen können. Dabei werden die meisten Stadien das sogenannte „Hawk-Eye“, zu Deutsch Falkenauge, als System verwenden. Hierbei werden mehrere Kameras im Stadion auf die beiden Tore gerichtet, welche durch ein Computerprogramm ein dreidimensionales Bild des Tores und der Torlinie reproduzieren können. Dadurch kann festgestellt werden, ob der Ball im vollen Umfang die Torlinie überquert hat. Ist dies der Fall bekommt der Schiedsrichter auf seiner Smartwatch ein Signal, dass ihm „GOAL“ also Tor anzeigt. Zum ersten mal bei einer WM kam die Technik im Spiel Frankreich gegen Honduras zum Einsatz, als Karim Benzema das erste Torlinientechnik Tor der WM Geschichte erziehlte.
Neu bei der WM 2018 ist der Videoschiedsrichter. Die Funktionsweise dieses Hilfsmittels ist mittlerweile auch klar vom Weltverband geregelt. Es gibt vier mögliche Einsätze für den VAR:
- Tore
- Elfmeterentscheidungen
- Rote Karten
- Falsch vergebene Gelbe oder Rote Karten
Der in einem eigenen Zimmer sitzende Videoschiedsrichter wird dann aktiv, wenn ein „klarer und offensichtlicher Fehler“ durch den Hauptschiedsrichter passiert. Ist dies der Fall sehen sich zwei Videoschiedsrichter TV Wiederholungen entweder auf Verlangen des Hauptschiedsrichters oder auf Eigeninitiative an. Glaubt der VAR dass es zu einem klaren Fehler gekommen ist kontaktiert dieser den Hauptschiedsrichter. Dieser kann dann entweder anhand der Entscheidung des VAR seine Entscheidung ändern oder sich selbst über einen am Spielfeldrand platzierten Bildschirm, auch „on field review“ genannt, von der Sachlage überzeugen.
Das offizielle Zeichen für den Videobeweis ist ein vom Schiedsrichter mit seinen Zeigefingern gezeichnetes Rechteck, dass einen Bildschirm symbolisieren soll.
Der Weltverband wird mit den Schiedsrichtern vor der WM nochmals ein Vorbereitungsseminar abhalten um alle Referees mit Torlinientechnik und Videobeweis vertraut zu machen.